Inhalt der Folge:
- In dieser Folge geht es um die neuronale Summation, also um die Verrechnung von erregenden und hemmenden Postsynaptischen Potentialen in der Nervenzelle.
Neuronale Summation
Definition
In der Neurobiologie beschreibt die neuronale Summation die räumliche und zeitliche Verrechnung der erregenden postsynaptischen Potentiale (EPSP’s) mit den inhibierenden (hemmenden) posynaptischen Potentialen (IPSP’s) in der Nervenzelle.
- Jede Nervenzelle wird nahezu ständig von einer Vielzahl an Synapsen erregt und/oder gehemmt.
- Alle eingehenden Postsynaptischen Potentiale (PSP’s) werden dabei von den Nervenzelle miteinander verrechnet.
- Je nachdem ob der Schwellenwert von [-50mV] anschließend überschritten wird, kommt es am Axonhügel zur Bildung oder zum Ausbleiben eines Aktionspotentials.
Die neuronale Summation setzt sich aus zeitlicher und räumlicher Summation zusammen.
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Zeitliche Summation (Stärke der PSP’s)
- Zeitliche Summation bedeutet ganz einfach, dass die Stärke eines PSP’s von der Frequenz der ankommenden Aktionspotentiale in der Synapse abhängt.
- Je mehr Aktionspotentiale in der Synapse innerhalb einer kurzen Zeitspanne (Millisekunden) ankommen, desto mehr Neurotransmitter werden ausgeschüttet und dementsprechend stark ist das PSP.
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Räumliche Summation (Verrechnung der PSP’s)
- Die Räumliche Summation beschreibt die Verrechnung der EPSP’s und IPSP’s im Zellinneren der Nervenzelle.
- EPSP’s lösen positive Spannungsänderungen aus und IPSP’s negative Spannungsänderungen.
- Die ausgelösten positiven und negativen Spannungsänderungen werden dann im Zellinneren der Nervenzelle miteinander verrechnet und ergeben eine sogenannte „Netto-Spannungsänderung“.
- Wenn diese „Netto-Spannungänderung“ ausreicht, um den Schwellenwert von [-50mV] zu überschreiten, dann entsteht am Axonhügel ein Aktionspotential nach dem Alles-Oder-Nichts-Gesetz.